Kozentriertes Arbeiten und Lernen erfordert Anstrengung und die notwendige Grundlage jeder Anstrengung ist Energie, welche abgerufen werden muss.
Die Psychologieprofessoren Rachel und Stephen Kaplan von der Universität Michigan untersuchten bereits Ende der 80ger Jahre dieses Phänomen und entwickelten anhand ihrer Studien und deren Ergebnissen die sogenannte Attention Restoration Theory,also eine Methode,wie Menschen, die konzentriert arbeiten, ihr Aufmerksamkeitspotential wieder regenerieren können.
Die Kaplans definieren dabei gezielte Wissensarbeit, also zum Beispiel Nachdenken und konzentriertes Lernen als gerichtete Aufmerksamkeit.
Diese kann gemäß ihren Forschungsergebnissen nur über einen gewissen Zeitraum produktiv aufrechterhalten bleiben, da es sich bei dieser gerichteten Aufmerksamkeit um eine begrenzte Ressource handelt. Nach einer gewissen Zeitspanne ermüden wir, lassen uns leichter ablenken und machen häufiger Fehler.
Das Forscherteam teilte Probanten nach einer längeren Phase konzentrierten Arbeitens in 2 Gruppen auf: Während die eine Gruppe 40 Minuten lang einen Stadtspaziergang unternahm, wurden die anderen Studenten für die gleiche Zeit in einen Wald geschickt. Als beide Gruppen dann anschließend erneut eine kognitive Aufgabe zugewiesen bekamen, bei der eine hohe Denkanstrengung erforderlich war, zeigten die Studenten, die ihre Pause im Wald verbracht hatten, eine signifikant bessere Leistung um etwa 20 Prozent.
Rachel und Stephen Kaplan bewiesen mit diesem und weiteren Forschungsexperimenten, dass es tatsächlich zwei Arten von Aufmerksamkeit gibt, eine bewusste, gerichtete Aufmerksamkeit, die wir beim Lernen einsetzen, und eine ungerichtete, passive Aufmerksamkeit, die uns in einer naturnahen und reizarmen Umgebung entspannen lässt. Und genau dieses Umfeld braucht es, damit sich unsere Konzentrationsfähigkeit optimal regenerieren und wieder aufbauen kann.
Die Studien belegten interessanterweise ebenfalls, dass wir für diese Regeneration nicht unbedingt den nächsten Wald aufsuchen müssen: Eine grüne Umgebung vor dem Bürofenster, eine Pause im nächsten Park oder in einem Garten, ja sogar das Anschauen von Fotos, welche großzügige Grünflächen zeigten, brachte fast deckungsgleiche Messergebnisse, der Konzentrationspegel der Versuchspersonen hatte sich ähnlich signifikant erhöht. ( Nach https://www.apa.org/monitor/apr01/greengood. Zugriff 08.08.20)