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Wasserpegel

Der Wasseranteil im Körper eines Erwachsenen beträgt in etwa 70 Prozent, der Wasseranteil unseres Gehirns sogar ungefähr 85 Prozent. Ein Flüssigkeitsverlust von circa 3 Prozent führt bereits zu ernsthaften körperlichen und auch geistigen, kognitiven Einschränkungen. Mit 2-2, 5 Litern Wasserzufuhr pro Tag kann die Funktionsweise unserer Organe reibungslos aufrecht erhalten werden. Wasser trinken ist also Gehirntraining…

Der Wasseranteil unseres Planeten Erde beträgt 71 Prozent.

Checkliste für komplexe Lerninhalte

Zahlreiche Lerninhalte verlangen nicht einfach behalten, sondern im wahrsten Sinne des Wortes durchdrungen und in ihrem Kern verstanden zu werden. Dies gilt vor allem für komplexere Themen, deren Inhalte sowohl im einzelnen als auch in ihren Zusammenhängen erfasst werden müssen, um das Erlernte in einem nächsten Schritt dann anwenden oder auf einen neuen Sachverhalt übertragen zu können.

Wie funktioniert ein bestimmtes System, welche Notwendigkeiten erhalten einen Kreislauf reibungslos, welche Grundlagen braucht es, damit eine gewisse Anwendung funktioniert?

Sachverhalte verlangen eben manchmal, nur memoriert zu werden, aber nicht selten auch, in ihren einzelnen Bestandteilen so verstanden zu werden, dass diese in neuen Kontexten erfolgreich angewendet werden können.

Die Wissenschaftlerin Alison King entwickelte 1992 eine Reihe von Fragen, mit welchen jeder Lernende individuell und eigenständig überprüfen kann, ob und in welchem Ausmaß er ein solches Thema erfasst und verstanden hat.

Hier Kings Checkliste zur Selbstbefragung:

1. Was ist die zentrale Idee von…?

 2. Wie würden Sie …benutzen…um zu…?

 3. Was ist der Unterschied zu…?

 4. Wie sind… und ähnliche…?

 5. Erklären Sie warum…?

 6. Erklären Sie wie…?

7. Was glauben Sie würde geschehen, wenn…?

 8. Wie beeinflusst…?

 9. Gibt es ein neues Beispiel von…?

 10. Was sind die Stärken und Schwächen von…?

 11. Was ist das Beste an… und warum?

 12. Wie steht…in Beziehung zu früher Gelerntem ?

Fragen zitiert aus: H. Bachmann, Auch Lernen will gelernt sein, Hg. Sauerländer Aarau, 2003.

UNESCO International Day of Education

Der gestrige 23. Januar war der internationale Tag der Bildung, der UNESCO Day of Education. Dieser Feiertag soll jährlich die wichtige Rolle und Bedeutung von Bildung in unseren Gedächtnissen bewahren, zumal Wissen nicht nur zur persönlichen Entfaltung und Freiheit einen großen Beitrag leistet. Bildung ist auch die unabdingbare Grundlage für die Schaffung von allgemeiner Chancengleichheit und globalem Frieden. Dieser Bildungsauftrag ist Teil der Agenda 2030 for Sustainable Development, für nachhaltige Bildung.

Aktuell gibt es noch etwa 750 Millionen Analphabeten weltweit und 9 Jahre Zeit…

Nicht auf den Kopf gefallen: Die Kopfstandmethode

Die Kopfstandmethode ist eine Kreativitätstechnik, die vor allem in der Wirtschaft verwendet wird, um neue, kreative Ideen zu entwickeln oder Problemlösungen zu finden.

Sie lässt sich jedoch durchaus auch sehr effektiv für Lerninhalte nutzen, bei denen es vor allem darum geht, eine Reihe von Definitionen oder Merkmalen memorieren zu müssen.

Grundlage der Kopfstandmethode ist unsere menschliche Neigung, oft Dinge, die nicht funktionieren, und Negatives im Allgemeinen leichter zu behalten als positive Aspekte eines Inhaltes. Und genau hier setzt die Methode an: Sie kehrt eine gegebene Aufgabenstellung einfach um.

Geht es beispielsweise darum, eine Studienfahrt oder Geschäftsreise perfekt zu planen, würden wir nach der Kopfstandmethode also überlegen: Was müssen wir tun, damit unsere Reise sicher scheitert, sicher ein Flop wird? Im nächsten Schritt werden dann einfach alle Ideen als Punkte untereinander geschrieben und in Schritt 3 dann umformuliert, indem man die Aussagen umdreht oder negative Adjektive in ihr Gegenteil verwandelt.

Im Folgenden zwei konkrete Beispiele aus dem Lernalltag:

Es müssen typische Merkmale von Industrieländern aufgezählt werden: Mit der Kopfstandmethode würden wir nun überlegen: Was muss getan werden, dass ein Land sich auf keinen Fall entwickelt?

Mögliche Ideen wären zum Beispiel:

Investitionen fast nur in Agrarproduktion, in den primären Sektor.

So wenig wie möglich dürfen Maschinen und Technologie im Allgemeinen Einsatz finden.

Der Bevölkerung wird nur eine Grundbildung zugänglich gemacht.

Arbeitnehmer arbeiten nur, so lange sie möchten, es kommt nicht darauf an, dass produktiv gearbeitet wird.

Der Staat fördert Inflation und Geldentwertung.

Es gibt hier viele weitere verrückte Ideen, drehen wir die obigen Sätze aber nun um, haben wir im Nu bereits eine beachtliche Anzahl von typischen Merkmalen klassischer Industrienationen. Diese wären hier: Hoher Technologieeinsatz und Automatisierung, gutes Bildungsniveau, hohe Produktivität, stabile Währung usw.

Betrachten wir uns ein weiteres Beispiel: Es müssen typische Merkmale eines demokratischen Staates auswendig gelernt werden. Nach der Kopfstandmethode heißt unsere Aufgabenstellung demnach: Was muss getan werden, um einen tyrannischen Staat zu errichten? Mögliche Ideen wären in diesem Fall: Verbot eigener Meinungen, nur die Ansicht, die der Staat erlaubt, zählt, es gibt nur eine einzige und vom Staat gelenkte Partei, die Regierung kann willkürlich Bürger verhaften und foltern, Wahlen sind verpflichtend, es wird offen abgestimmt, Parteigenossen besitzen die dreifache Stimmenanzahl, es werden keine Institutionen mit anderen Meinungen geduldet, Bürger zählen mehr als Bürgerinnen etc.,etc.

Im Umkehrschluss ergibt dies folgende Merkmale eines demokratischen Staates: Pluralismus, Mehrparteiensystem, Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte, Wahlen mit den Grundsätzen frei, geheim, gleich, Opposition, Gleichheitsprinzip der Staatsbürger etc.,etc.

Wie bereits oben beschrieben, tendiert unser Gehirn dazu, sich Negatives und Katastrophales leichter zu merken, die Kopfstandmethode ist daher auf jeden Fall mehr als einen Versuch wert.

Chunking: Informationen verklumpen

1956 kam der amerikanische Harvard-Psychologe George A. Miller nach mehreren durchgeführten Studien zu dem Ergebnis, dass das menschliche Gehirn plus/minus sieben Informationseinheiten auf einmal in sein Kurzzeitgedächtnis aufnehmen und abspeichern könne. Das nach ihm benannte “ Millersche Law “ beschreibt, dass dies jedoch nur dann möglich ist und funktioniert, wenn wir diese Informationen zu Einheiten zusammenfassen, also gruppieren. Diese Gruppierungen nannte Miller “ Chunks „, was im Deutschen so viel wie “ Klumpen “ bedeutet.

Das Chunking lässt sich vor allem immer dann zielführend anwenden, wenn eine größere Datenmenge gelernt und behalten werden muss. Telefonnummern oder Kontodaten zum Beispiel, die man dann eben nicht als einzelne Zahlenfolge lernt , sondern eben zu größeren Einheiten, Klumpen, zusammenfasst. Aus der Zahlenreihe 493581726529631207 könnten dann die Nummern 4935 8172 6529 9631 und 207 werden, hier sogar nur 5 Chunks. Oder aber auch 49358 17265 29631 und 207. Grundsätzlich gilt: Je weniger Einheiten, desto besser, neuere Forschungen haben ergeben, dass Millers Ansatz von 7 Einheiten zwar möglich, aber doch recht sportlich sei.

Diese Methode eignet sich grundsätzlich für alle Themenbereiche, in denen eine größere Abfolge von Begriffen o.ä. auswendig gelernt werden muss. Alles, was es dazu braucht, ist, gemeinsame Merkmale oder Analogien für die Begriffe zu suchen, um sie dann in Einheiten portionieren zu können. Auch gemeinsame Assoziationen, die wir mit ihnen verbinden, funktionieren prima. Schaffen wir es , die Datenmenge auf 4 bis 5, maximal 7 Einheiten zu reduzieren, ist die halbe Miete bereits gewonnen.

Hier ein Chunking Beispiel: Es müssen Deutschlands Nachbarländer auswendig gelernt werden. Es sind genau 9 Stück, nämlich Belgien, Dänemark, Frankreich, Luxemburg, die Niederlande, Österreich, Polen, die Schweiz und Tschechien, aufgelistet in alphabetischer Reihenfolge. Hier eine mögliche Kategorisierung : Chunk 1: Benelux-Staaten ( Belgien, Niederlande, Luxemburg ) , Chunk 2 auf der Basis einer individuellen Assoziation: Beliebte Skiländer der Deutschen: Österreich, Frankreich, Schweiz, und Chunk 3: Basis typisches Bier oder Schnaps, Budweiser, Carlsberg und Wodka: Tschechien, ( Budweiser), Dänemark, ( Carlsberg), Polen, ( Wodka ). Mit nur 3 Chunks hat unser Gehirn unsere Nachbarstaaten nun problemlos im Griff.

Der Primacy-Recency-Effekt

Der Primacy-Recency-Effekt beschreibt ein Phänomen unseres Gedächtnisses, welches bereits im Jahre 1959 von den US-Psychologen Norman Miller und Donald Campbell entdeckt und beschrieben wurde: Präsentieren wir nämlich unserem Gedächtnis eine Abfolge von Informationen, kann es sich besonders die beiden Inhalte gut merken und behalten, welche genau am Beginn und am Ende unserer Abfolge genannt wurden.

Eine einfache aber daher nicht minderwertige Erkenntnis, welche wir uns besonders für solchen Lernstoff zunutze machen können, von dem wir das Gefühl haben, dass wir ihn trotz aller Mühe nicht in unseren Kopf bekommen.

Ob schwierige Formeln, Jahreszahlen mit ihren Ereignissen oder aber fremdsprachliche Vokabeln, wir sollten diese ganz einfach an den Anfang oder das Ende unserer Reihe von Lerninhalten platzieren und so unserem Gehirn beim Lernen und Wiederholen den Primacy-Recency Effekt zugute kommen lassen.

Es wird die gefühlt zu schwierige Vokabel oder andere mühsame Inhalte bereitwillig aufnehmen und abspeichern.

Dazu braucht es nur, den Lernstoff in kleine Lernketten aufzugliedern und in kurzen Reihenfolgen zu organisieren, also mehr Anfänge und Enden zu schaffen. Lernstoff in mehreren kürzeren Reihenfolgen ist also wesentlich einfacher für unser Gedächtnis als eine lange Abfolge von Informationseinheiten.

Mehr Anfänge und Enden wagen!

Eulen nach Athen tragen

Das typische für Weisheit und Klugheit stehende Tier ist die Eule.

Dies mag zum einen damit zusammenhängen, dass sie mit ihren überproportional großen Augen auch in der Dunkelheit den Scharfblick behält, und das ist natürlich gut so, denn in der Nacht muss die Eule ja schließlich jagen.

Zum anderen ist sie natürlich in der antiken Mythologie die ständige Begleiterin der Schutzgöttin der griechischen Hauptstadt, Pallas Athene. Und diese Dame wiederum war als Lieblingstochter des Göttervaters Zeus für die bereits vor über 2000 Jahren besonders geachteten und angesehenen Bereiche Weisheit, Verstand und Erkenntnis zuständig.

Schon bei ihrer Geburt soll sie übrigens Furore gemacht haben, entsprang die Göttin doch bereits fix und fertig entwickelt dem Kopf ihres Vaters.

Eulen nach Athen zu tragen ist also hinfällig, will bedeuten, dass irgendwelche sinnlosen und komplett überflüssigen Handlungen Schwachsinn sind. Und im Übrigen gibt es in Griechenland wirklich Eulen genug, schaut Euch doch bei Gelegenheit einmal die Rückseite einer griechischen Euromünze etwas genauer an….

Kontext-Lernen

Unser Gedächtnis, unser Geschmacksinn und unser Geruchssinn sind miteinander verbunden, diese Tatsache konnte mittlerweile wissenschaftlich in Studien nachgewiesen werden. ( Beispielsweise von der Uni Freiburg, https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/suedbaden/lernen-durch-duft-100.html, Zugriff 29.11.20.)

Diese Erkenntnis kann zudem von uns leicht selbst nachvollzogen werden, wir alle haben bereits irgendwann einmal erlebt, dass ein bestimmter Geschmack oder Geruch uns an präzise Details unseres letzten Sommerurlaubs oder irgendein anderes Erlebnis aus unserer Vergangenheit erinnerte.

Bestimmte Geschmackstoffe rufen uns gezielte Informationen in das Gedächtnis, weil sie in unserem Gehirn miteinander verknüpft wurden, weil wir hier, wenn auch komplett unbewusst, mehr oder weniger stark eine Konditionierung durchlaufen haben. Warum sich also nicht diesen Mechanismus für das Lernen zunutze machen? Die Kontext-Methode ist zudem äußerst unaufwändig und sehr einfach umsetzbar, wir brauchen für unser Ziel weder Glocke noch langes Training wie die Pawlowschen Hunde. Wichtig ist bei dieser Strategie nur, dass die Lernsituation und die Abrufsituation sich so stark wie möglich ähneln sollten. Lerninhalte, welche im selben Kontext abgerufen werden wie sie gespeichert wurden, können von unserem Gehirn viel leichter zur Verfügung gestellt werden.

Nun ist es natürlich kaum zu realisieren, sich seinen Prüfungsstoff viele Monate vor einem Examen im zukünftigen Prüfungssaal zu erarbeiten, ebenso wenig kann ein Schüler seine Vorbereitung einer anstehenden Klausur im entsprechenden Klassenzimmer oder ein Führerscheinanwärter die notwendige Aneignung der Theoriekenntnisse im Prüfungsraum des zuständigen TÜVS durchführen.

Glücklicherweise ist dies aber auch gar nicht von Nöten, es reicht bei der Kontext-Methode vollkommen aus, einen Stimulus zu verankern, welcher unseren Geruchs-oder Geschmacksinn mit unserem Gedächtnis verbindet.

Ganz praktisch könnten wir also beim Auswendiglernen von Vokabeln ein Getränk mit prägnantem Geschmack nebenbei zu uns nehmen, welches wir dann am Prüfungstag ebenfalls auf dem Tisch stehen hätten. Auch ein Kaugummi mit entsprechendem Flavor würde schon ausreichen unser Gehirn so anzuregen, dass es sich leichter an die entsprechenden Fremdwörter oder anderen gelernten Stoff erinnern kann. Auch andere Anker sind denkbar und können das gleiche Ergebnis hervorrufen, ein Taschentuch mit ein paar Tropfen ätherischem Öl in der Hosentasche, beim Lernen zuhause vielleicht in einer Duftlampe neben dem Schreibtisch, und schon wird auch hier unser Gedächtnis genau den Stoff bereitstellen, welchen wir mit diesem Duft zusammen gelernt haben.

Noch einmal: Informationen sollten im gleichen oder sehr ähnlichen Kontext gespeichert und abgerufen werden, ein einfacher Anker, wie oben beschrieben, reicht aber für eine erfolgreiche Erinnerung völlig aus. Die Forscher der Uni Freiburg gingen hier übrigens noch einen Schritt weiter und ließen ihre Probanden den“ Lern- Duft „, es war übrigens Rose, während ihres Schlafes einatmen und konnten nachweisen, dass dieser zudem dafür sorgte, dass die zuvor gelernten Informationen schneller und besser im Langzeitgedächtnis verankert werden konnten.

Eifrig und geruhsam: die Work-Life Balance unseres Gehirns

Herleiten, entwickeln, zergliedern, zurückverfolgen, übertragen, hervorbringen, untersuchen, dahinter kommen, nachbohren, entwerfen, zusammenführen, ausgestalten, begreifen, aufnehmen, erfassen, wiederholen, überfliegen, ermessen, verknüpfen

und dann

verstehen, darlegen, übersetzen, verankern, erstellen, ausbrüten, gewahren, versinken, vertiefen, ausmalen, behalten

Dienliches

Ich hatte sechs ergebene Diener. Sie lehrten mich alles, was ich wissen musste. Ihre Namen waren: Wo und Was und Wann und Warum und Wie und Wer.

Rudyard Kipling, engl. Erzähler, 1865 – 1936, Autor des „Dschungelbuches“

Debattierclubs

Anreden, Losreden, Mitreden, Ausreden, Klugreden, Dagegen reden:

Debattierclubs sind eine originelle und kreative Möglichkeit, sich vertieft mit Themen, Fragestellungen und Problematiken auseinanderzusetzen, sich über diese zu informieren und letztendlich auch sein Allgemeinwissen zu vertiefen. Zudem bieten diese Clubs mannigfaltige Tipps, wie wir unsere Rhetorikfähigkeiten schulen, ausbauen und verfeinern können. Viele Clubs stehen für Neugierige jeglicher Art offen, Schüler, Studenten, Berufstätige oder einfach gesellschaftlich Interessierte sind herzlich willkommen. Die Themen sind breit gestreut und so gewählt, dass sich jeder angesprochen fühlen kann. Hier eine kleine Auswahl des Hamburger Debattierclubs:

Brauchen wir ein Schulfach für Steuern und Finanzen?

Sollten wir Mallorca als 17.Bundesland aufnehmen?

Sollten wir bei existierenden technischen Möglichkeiten das Wetter kontrollieren?

Brauchen wir den Gläsernen Bürger?

Wirtschaft, Politik, Moral oder Bildung, für jeden ist etwas Spannendes dabei.

Der Club bietet zur Zeit auch Online Debatten mittels Zoom, die Teilnahmeregeln sind äußerst einfach und es braucht kein technisches Verständnis, um dabei zu sein.

Ein Blick auf die äußerst interessante und informative Homepage lohnt sich unbedingt: debattierclubhamburg.de.

Das Sahnehäubchen: Teilweise werden diese Debatten auch auf Englisch angeboten.

Alles Ansichtssache: Im warmen Sprachbad räkeln oder ins kalte Wasser springen – die Immersionsmethode

Vor allem Anhänger des sog. intuitiven Lernens schwärmen fast ausnahmslos von der Immersionsmethode, die verspricht, sich eine neue Sprache ohne Vokabellernen und Regelpauken ganz automatisch aneignen zu können. Die Methode besteht aus einem simplen Prinzip: Der Lernende setzt sich so häufig wie möglich authentischen Kontexten in der gewünschten Fremdsprache aus und lernt dabei ganz schmerzfrei, diese Sprache sukzessive zu verstehen und dann auch aktiv zu sprechen. Je häufiger die Fremdsprache im normalen alltäglichen Umfeld und in normalen Alltagssituationen gehört wird, desto schneller ist von einem Lernerfolg auszugehen. Die Fremdsprache sollte sozusagen die Muttersprache im Alltag, also in authentischen Situationen unseres Zusammenlebens, übernehmen.

Kinder in der Kita spielen auf Englisch miteinander, Erzieher und Erzieherinnen kommunizieren auf Englisch mit den Gruppen, stellen auf Englisch Fragen, erläutern Aktivitäten auf Englisch. Je länger, tiefer und natürlicher die Kleinen in das Sprachbad eintauchen, desto rapider werden sie aus dem nonverbalen Kontext und sehr bald auch anhand abgespeicherter Sätze verstehen und selbst bald Äußerungen tätigen können.

Vor allem Kinder bilingualer Eltern lernen so praktisch automatisch und leicht zwei Muttersprachen, eigentlich eine Mutter- und eine Vatersprache, wenn ihre Eltern im täglichen Zusammenleben mit ihrem Kind konsequent in der eigenen Sprache kommunizieren.

Es ist jedoch von grundlegender Bedeutung, dass am besten Muttersprachler oder dann Personen, welche die Fremdsprache auf einem sehr hohen Niveau beherrschen, bei dieser Immersionsmethode den Rahmen bilden. Sonst wird der sich im Sprachbad Räkelnde oder im kalten Wasser Schwimmende genau all die Fehler übernehmen, die er aus seiner Umgebung aufgenommen und damit übernommen hat.

Das regelmäßige Anschauen von Filmen oder das Anhören von Nachrichten in einer Fremdsprache kann daher als „Immersionsmethode light“ ausprobiert werden. Bis zu einem gewissen Maße wird dies auch für fremdsprachliche Songs so gelten und beim Zuhörer funktionieren, hier ist jedoch größere Vorsicht geboten, da aus Gründen des Rhythmus und der für Liedtexte notwendigen Reime gerade bei englischen Popsongs die grammatikalischen Strukturen sehr häufig auf der Grundlage der poetischen Freiheit definitiv falsch verwendet werden.

Scanning

Das Wort “ Scan“ stammt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie „abtasten“ oder „rastern“.

Diese Methode sollten wir immer dann bevorzugen, wenn es darum geht, einen Text mit einer präzisen Fragestellung im Kopf durchzugehen. Es ist hier nicht unser Ziel, einen Text in seinem Ganzen gründlich zu lesen, sondern eben nur, wenige für uns wertvolle präzise Informationen oder Antworten auf unsere Ausgangsfrage aufzuspüren. Haben wir dann die benötigten Aspekte gefunden, können wir anschließend das Textmaterial beiseite legen, da uns alle anderen Inhalte in ihm nicht mehr interessieren.

Typische Ausgangssituationen für das „Scanning“ sind zum Beispiel die Suche nach einem bestimmten Datum, einem bestimmten Namen oder auch nach einem fachlichen Term. Wir gehen also ähnlich vor, als ob wir nach einem bestimmten Begriff in einem Lexikon suchen würden, auch in diesem Falle interessiert uns der übrige Inhalt nach Auffinden der gesuchten Information nicht mehr.

Der Vorteil dieser Methode besteht darin, dass sie es uns ermöglicht, viel Material in kurzer Zeit zu sichten, wenn wir zum Beispiel zu einem Thema, einem Vortrag oder Referat relevante Informationen und Inhalte suchen.

Ein Text wird also lediglich konzentriert und mit geschärften Augen gezielt nach Details, welche uns die Antwort auf unsere Fragestellung liefern, überflogen.

Der Restorff-Effekt: Ein schwarzes Schaf, das Gold wert ist…

Die deutsche Psychologin Hedwig von Restorff ( 1906-1962) beschrieb zum ersten Mal wissenschaftlich ein Phänomen, welches so einfach wie wirkungsvoll ist: Unser Gehirn kann sich umso müheloser etwas merken, je mehr sich “ dieses Etwas “ von seiner Umgebung abhebt.

So also, wie ein schwarzes Schaf in einer Herde von weißen Schafen auffällt und in unserem Gedächtnis bleibt, so bleiben uns auch Informationen abrufbar, welche sich deutlich von den sie umgebenden Inhalten unterscheiden. Diese leicht nachvollziehbare Feststellung können wir uns daher für allerhand mögliche Lernstoffe zunutze machen , um diese dauerhaft in unserem Gedächtnis zu verankern.

Vor allem solche Fakten, die wir auswendig lernen müssen, können mit dem Restorff Effekt besonders gut bewältigt werden: Jahreszahlen, Formeln, mühsame Vokabeln oder auch Fachbegriffe eignen sich hierzu bestens: Alles, was wir tun müssen, ist eine kleine Abfolge von ähnlichen Inhalten zu erstellen und die zu merkende Komponente am besten irgendwo in der Mitte zu verpacken. Hebt sich diese nun genügend von ihrer Umgebung links und rechts ab, ist der Unterschied zu den vorangehenden und nachfolgenden Teilen „augenscheinlich“ groß genug , wird unser Gehirn nicht anders können als sich an diese „Außenseiter-Info“ zu erinnern, und die entsprechende Jahreszahl, Formel oder Vokabel stellt kein Problem mehr dar.

Zudem macht es noch ungemein Spaß, sich solche kleinen „Lernreihen“ auszudenken, sind diese doch schnell erstellt und der Erfolg ist nach wenigen und am besten lauten Wiederholungen garantiert.

Hier ein paar selbst gebastelte Beispiele zur Veranschaulichung:

1492: Christoph Kolumbus entdeckt Amerika.

333 1492 333 ( Der zusätzliche Reim verstärkt den Restorff-Effekt.)

3,141: Die Zahl Pi, gerundet, zur Berechnung von Kreisen.

aaa 3,141 aaa

Für schwierige Vokabeln: business – Geschäft

dollar, dollar, business, dollar,dollar

Hier ist eine Herausforderung zusätzlich auch die Schreibweise, nämlich wie viele „s-Laute“ platziere ich an welcher Stelle ?

Mit 2 gelben Post-Its links, einem pinken mit dem Wort „business“ in der Mitte und 2 weiteren gelben Klebezetteln auf der rechten Seite dürfte auch dies bald gut gemeistert sein.

Erfinde eigene, einfache Merkketten, sobald die zu lernende Information sich deutlich durch ihre Andersartigkeit von der Umgebung rechts und links abhebt, ist alles weitere wirklich ein Kinderspiel.

Concept Maps

Mit dem Erstellen einer sogenannten Concept Map habt Ihr ein einfaches und wirkungsvolles Mittel an der Hand, um schnell und unaufwändig zu überprüfen, ob Ihr einen euch angeeigneten Stoff auch wirklich beherrscht.

Natürlich gibt es für den obig bemühten Begriff auch eine gute und fast selbsterklärende deutsche Übersetzung : Eine Concept Map ist ein Begriffsnetz, und dieses wiederum lässt sich ganz schnell und einfach erstellen: Notiert alle wichtigen Schlüsselbegriffe zu Eurem Thema kreuz und quer über ein ausreichend großes Blatt Papier. Im nächsten Schritt zeichnet ihr Verbindungslinien zwischen allen aufgeführten Stichwörtern, welche in einen inhaltlich sinnvollen Zusammenhang gebracht werden können. Anschließend erläutert Ihr in einem kleinen mündlichen Vortrag Euch selbst, einem gerade zur Verfügung stehenden Zuhörer oder warum auch nicht Eurer Katze das vorliegende Beziehungsgeflecht. Alle notierten Begriffe, wenn notwendig deren Definitionen sowie die anhand der Verbindungslinien bestehenden inhaltlichen Zusammenhänge müssen so lange logisch erläutert werden, bis sich sowohl beim Vortragenden als auch bei seinem Zuhörer das zufriedene Gefühl einstellt, das Thema sinnvoll, umfassend und mit dem notwendigen Tiefgang dargestellt und verstanden zu haben. ( Eine besondere intellektuelle Herausforderung ist es natürlich, den Stubentiger hier zufriedenzustellen…)

Eine wirklich wunderbare Methode, um einen gelernten Stoff noch einmal zu wiederholen und abschließend zu reflektieren.

Bitte unbedingt ausprobieren, dieses Begriffsnetz macht Spaß und anschließend fühlt man sich unglaublich leicht und erleichtert.

Wörter richtig schreiben

Die folgende Methode ist eine einfache Möglichkeit, die Rechtschreibung schwieriger Wörter oder fremdsprachlicher Vokabeln unaufwändig und sicher in den Griff zu bekommen. Es geht also hier nicht um die Bedeutung eines Wortes, sondern alleine darum, sich seine schwierige Schreibweise merken zu können. Diese wird zum Kinderspiel mit der sog. “ Letter – Methode. „ Dazu nehmen wir ganz einfach jeden einzelnen Buchstaben unseres Wortes und lassen diesen zum Anfangsbuchstaben eines neuen Begriffes werden.

Ein simples Beispiel: Probieren wir es doch mal mit der engl. Vokabel „knight“, der Ritter.

Hier zögern wir oft bei der Schreibweise, da ja das „k“ nicht

ausgesprochen wird. Wie wäre es daher mit dem folgenden Merksatz:

“ Kevin nimmt iGarten heißen Tee.“

Noch schöner ist natürlich das engl. Wort „successful“, “ erfolgreich, hier ist

es absolut wichtig, den Überblick über die Konsonanten c, s und l zu

bekommen. Mit

“ Susi und Connie Corinna essen süße Sauerkirschen frisch und lecker „ ,

verliert auch hier die Schreibweise ihren Schrecken. Natürlich gibt es wohl

kaum süße Sauerkirschen und die obige Aussage ist inhaltlich ziemlich

daneben, aber umso komischer der Satz, umso einprägsamer für unser

Gehirn.

Zu guter Letzt noch ein anderer Klassiker: “ necessary“, „notwendig.“

Mit “ Nils, Eddie, Cäcilie entdecken stinkige Socken auf roter Yogamatte“

wird auch hier schnell klar, wie oft ich ein „c“ und ein „s“verwenden muss.

Diese Letter-Methode funktioniert natürlich für alle anderen Fremdsprachen, soweit sich diese unseres Alphabets bedienen.

Und immer gilt : Je schräger und verrückter der Merksatz, desto besser funktioniert diese Methode, desto „merkwürdiger“ für unser Gehirn.

Wörter richtig schreiben

Die folgende Methode ist eine einfache Möglichkeit, die Rechtschreibung schwieriger Wörter oder fremdsprachlicher Vokabeln unaufwändig und sicher in den Griff zu bekommen. Es geht also hier nicht um die Bedeutung eines Wortes, sondern alleine darum, sich seine schwierige Schreibweise merken zu können. Diese wird zum Kinderspiel mit der sog. “ Letter – Methode. „ Dazu nehmen wir ganz einfach jeden einzelnen Buchstaben unseres Wortes und lassen diesen zum Anfangsbuchstaben eines neuen Begriffes werden.

Ein simples Beispiel: Probieren wir es doch mal mit der engl. Vokabel „knight“, der Ritter.

Hier zögern wir oft bei der Schreibweise, da ja das „k“ nicht

ausgesprochen wird. Wie wäre es daher mit dem folgenden Merksatz:

“ Kevin nimmt iGarten heißen Tee.“

Noch schöner ist natürlich das engl. Wort „successful“, “ erfolgreich, hier ist

es absolut wichtig, den Überblick über die Konsonanten c, s und l zu

bekommen. Mit

“ Susi und Connie Corinna essen süße Sauerkirschen frisch und lecker „ ,

verliert auch hier die Schreibweise ihren Schrecken. Natürlich gibt es wohl

kaum süße Sauerkirschen und die obige Aussage ist inhaltlich ziemlich

daneben, aber umso komischer der Satz, umso einprägsamer für unser

Gehirn.

Zu guter Letzt noch ein anderer Klassiker: “ necessary“, „notwendig.“

Mit “ Nils, Eddie, Cäcilie entdecken stinkige Socken auf roter Yogamatte“

wird auch hier schnell klar, wie oft ich ein „c“ und ein „s“verwenden muss.

Diese Letter-Methode funktioniert natürlich für alle anderen Fremdsprachen, soweit sich diese unseres Alphabets bedienen.

Und immer gilt : Je schräger und verrückter der Merksatz, desto besser funktioniert diese Methode, desto „merkwürdiger“ für unser Gehirn.

KaWas

KaWas wurden vor allem durch die Managementtrainerin Vera Birkenbihl bekannt und eignen sich prima für Stoffsammlungen, können aber auch gut verwendet werden, um ein Thema noch einmal mit seinen Schlüsselwörtern mental zu durchforsten.

Und so geht’s:

  1. Schreibt Euer Thema als zentrales Wort auf die Mitte eines Blattes.
  2. Nun sucht Ihr zu jedem einzelnen Buchstaben Eures Wortes einen neuen Schlüsselbegriff oder eine Assoziation, welche mit diesem inhaltlich zu tun hat und geht in Eurem Kopf noch einmal die gemeinsamen logischen Zusammenhänge durch.

Nehmen wir z.B. das Wort E u r o p a :

Hier könnten folgende Assoziationen notiert und anschließend erläutert werden:

E – Euro, U – Union, R – Reisefreiheit, O – Organe, P – Parlament, A – Austritt Großbritanniens.

Schön ist es auch, das Ganze bunt aufzuzeichnen, zu visualisieren.

Viel Spaß bei der Begriffssuche!

Ich sehe schwarz!

Hier möchte ich Ihnen eine meiner absoluten Lieblingsmethoden vorstellen, mit welcher Sie leicht und zuverlässig relevante Informationen aus einem Text herausarbeiten und vor allem aber verstehen und behalten lernen können.

Bei dieser Methode, die auf die Textredundanz , also auf alles, was inhaltlich nicht wirklich zählt, abzielt, werden Sie sich genau auf diese Textteile konzentrieren, die weniger oder gar nicht wichtig sind, da sie eher zur sprachlichen Ausschmückung und Textflüssigkeit als zur Informationsvermittlung dienen : Nehmen Sie einen Sachtext, den Sie gerade in den Griff zu bekommen versuchen und legen Sie einen dicken schwarzen Filzstift bereit, der zuverlässig Durchgestrichenes unleserlich macht.

Und hier die die einzelnen Schritte der Methode:

  1. Lesen Sie Ihren Text zunächst einmal still durch und klären Sie alle Fremdwörter oder Begriffe, welche unbekannt sind. ( Im Wörterbuch / Internet nachschlagen.)
  2. Nun streichen Sie bitte im zweiten Schritt alle Sätze, Wendungen oder einzelne Wörter, die nicht unmittelbar eine wirklich wichtige Information beinhalten, so energisch durch, dass diese anschließend nicht mehr zu entziffern sind. Am Ende sollten nur noch wenige Textstellen sichtbar sein, die alles Wichtige zu Ihrem Thema enthalten. Sie werden erstaunt sein, wie wenig Sätze oder Wörter letztendlich übrig geblieben sind.
  3. Im nun bereits letzten Schritt schauen Sie sich alle nicht geschwärzten Begriffe noch einmal an, und fassen Sie jetzt am besten diese Wörter in einem zusammenhängenden kleinen Vortrag mündlich zum Textinhalt zusammen. Hiermit verwenden Sie nicht nur alle wichtigen Begriffe noch einmal , sondern verknüpfen diese auch automatisch wieder zu einem sinnvollen Ganzen. Dabei merken Sie dann auch sofort, ob Sie alle logischen Zusammenhänge Ihres Themas verstanden haben und verständlich zusammenfassen können.

Wichtig bei dieser Methode ist wirklich, alles mehr oder weniger Unwichtige konsequent zu schwärzen, zum Schluss sollte ein Text aus vielen schwarzen Stellen und nur noch wenigen lesbaren Begriffen bestehen. ( Also raus mit allen Füllwörtern, Konjunktionen, Pronomen, unwichtigen Adjektiven, Verben, Zeitangaben, Ortsangaben etc.,etc.)

Probieren Sie diese Idee unbedingt einmal aus, sie macht super Spaß und ist ein tolles Alternativprogramm zu der mittlerweile doch recht langweiligen Variante, Textstellen, welche wichtig sind, hervorzuheben und zu unterstreichen.